Auszug aus dem Buch Weidenthal - Geschichte eines Walddorfes
erstellt von Heinrich Stuckert und Pfarrer Friedrich Laubscher, teilweise ergänzt durch Jörg Laubscher
Zur Gemarkung Weidenthal, gehört seit dem Jahr 1838 auch der Morschbacherhof. Die erste sichere Nachricht vom Morschbacherhof, stammt aus der Reformationszeit. Am Georgstag (23.04.) 1522, verpachteten die Zunftleute zu Frankenstein im Namen ihrer drei Herrschaften den Hof, mit Wiesen, Gärten, Äckern und Weiden (259 ha). Der neue Pächter sollte abgabefrei sein für die ersten zwei Jahre, die anderen 8 Jahre, aber jährlich an Martini (11.11.), 3 Heller an die Herrschaft zu Frankenstein zahlen, ferner jedem von ihnen 3 Stück Rindvieh von Georgstag bis Michaelitag (29.09.) halten, den Wald beaufsichtigen und Frevler anzeigen.
Bis zum 30jährigen Krieg (1618-1648), scheint der Morschbacherhof, ebenso wie unser Dorf Weidenthal unbewohnt gewesen zu sein. Erst als nachdem Krieg, unsere arme, teilweise entvölkerte und verödete pfälzische Heimat starken Zuzug erhielt, aus anderen deutschsprachigen Gebieten, die vom Krieg unberührt geblieben waren und die von ihrem Bevölkerungsüberschuß abgeben konnten, kam auch in das stille Morschbachtälchen wieder neues Leben.
Im Februar 1682, gaben die drei Besitzer des Geländes, einem aus Meinisberg, Kanton Bern (Schweiz) kommenden 43 jährigen Siedler, Hans Laubscher (* 1639), den Hof in Erbpacht.
Noch im gleichen Jahr, bat Hans Laubscher, den Grafen von Leiningen, daß er seinen Freund, Hans Jakob Zopfinger, Beisaß in Neustadt, zur Hilfeleistung zu sich nehmen dürfe, da der Hof, in ganzem Ruin und wüst sei. Seine Bitte wurde jedoch nicht erfüllt.
Um 1695, berichtete Hans Laubscher an den Grafen Johann Friedrich von Leiningen , daß er seit zwei Jahren mit Frau Sarah (geb. Renfer) und Kindern (Abraham * 13.11.1670 in Pieterlen/CH; Magdalena * 1672; David * 26.01.1673 in Pieterlen/CH; Anna * 10.10.1675 in Meinisberg/CH und Hans-Heinrich * 27.01.1678 in Pieterlen/CH), bei einem Freund in "Estel" (Esthal) wohne, nachdem zuerst französische, dann auch deutsche Truppen, seine Wohnung im Morschbacherhof mehrmals geplündert hätten. Er habe sie nun notdürftig wieder hergestellt und beabsichtigte, dorthin auch wieder zurückzukehren und erflehe beim Grafen, für seinen Schutz zu sorgen.
Dem ältesten Sohn Abraham (* 13.11.1670), wurde Hofnachfolger seines 1699 verstorbenen Vaters Hans. Die drei Eigentümer des Hofes, Graf Johann Ernst von Nassau-Weilburg, Graf Johann Friedrich von Leiningen-Hardenburg und Freiherr Johann Christof von Wallbrunn, stellten ihm am 12.12.1702 einen neuen Erbbestandsbrief aus. Darin wurde festgelegt, daß Abraham Laubscher, ebenso wie sein Vater alljährlich an Martini (11.11.), 15 Gulden Pachtgeld zu zahlen hatte - was einem heutigen Gegenwert von 1.378,73 € entspräche.
Abraham Laubscher, verteilte in vorgerückten Alter (ca. 1750) das Hofgut nach eigenem Gutdünken, unter seinen Söhnen so, daß der älteste David (* 17.10.1701 Morschbach) 2/3, der jüngste Elias (* 05.01.1720 Morschbach) 1/3 erhielt, während ein dritter Sohn Konrad (* ?) leer ausging und in das Neue Land (Amerika) auswanderte. Über die beiden anderen heute nachweisbaren Söhne Heinrich Laubscher (* ?) und Philipp Laubscher (* ?) werden keine Angaben gemacht. Vermutlich waren beide bereits verstorben.
Zuvor, legte die Familie, einen kleinen Waldfriedhof, 1748 an.
Im gleichen Jahr, zeigte der übereifriger Gefällverweser Carmer, des kurpfälzischen Oberamts Lautern (heute Kaiserslautern), die Familie Laubscher, bei der kurpfälzischen Regierung in Mannheim an. Die Familie aus der Schweiz, hätte sich den Morschbacherhof widerrechtlich angeeignet und sie würden obendrein, viel zu wenig Pachtgeld bezahlen, als bei einer öffentlichen Versteigerung erzielt werden könne. Die kurpfälzische Regierung, ordnete daraufhin die Besichtigung, Vermessung und Untersuchung der wirklichen Besitzverhältnisse des Hofes an. Der Feldmesser des Oberamts Neustadt, Franz Roos, stellte demgemäß am 24.04.1751 das bebaute Gelände (Haus, Hof, Äcker, Gärten und Wiesen) auf 16,5, das umgebende gerodete Ödland auf 49,5 Morgen zusammen (49,5 Morgen, entsprechen 1.237,5 AR, oder 123.750 qm). Drei Tage später, traf eine aus dem kurpfälzischen Regierungsrat dem Landschreiber Bree, dem kurpfälzischen Forstmeister Glöckle von Neidenfels, dem leiningischen Amtmann Sachs und dem leiningischen Forstmeister Helf bestehende Kommission zum Verhör der Hofbewohner im Morschbacherhof ein. Dabei ergab sich, daß der damals 80jährige bettlägerige Abraham Laubscher (* 13.11.1670 + 06.09.1754), der laut vorgezeigtem Taufschein noch in der Schweiz geboren war, zusammen mit seinem verstorbenen Vater Hans Laubscher (+ 1699), mit unsäglichen Mühen die Einöde urbar gemacht und unter Aufwendung von 3.000 Gulden (entspräche einem heutigen Wert von 275.746 €), die ersten Häuser darauf errichtet hätte, daß somit der Wert dieser Gebäude höher war als der des ganzen Lehensgutes mit seinen wenig ertragreichen, sandigen und steinigen Boden, daß ferner ein Haus von David (* 17.10.1701), seinem Sohn, sowie ein anderes von dessen Bruder Elias (* 05.01.1720), sowie durch den Erbpächter Abraham (* 13.11.1670) bewohnt sei. Weiterhin, würden die Brüder David und Elias, von ihrem jährlichen Kapitalertrag von 85 Gulden (umgerechnet 7.812,80 €), eine jährliche Schätzung (Steuerleistung) von 2 Gulden und 20 Kreuzern (umgerechnet 202,21 €) an die Herrschaftskasse zahlen. Als weiteres Recht, gab Abraham an, daß die Familie im umgebenen Morschbacherwald, ihr Brennholz holen durften und das der Zehnt (Naturalienertrag davon 1/10), vom Hofgut an den reformierten Pfarrer von Lambrecht abgeführt würde. Aufgrund dieses Verhörs, stellte die kurpfälzische Hofkammer in Mannheim, am 17.11.1751 dem David Laubscher (* 17.10.1701) und all seinen ehelichen Nachkommen, einen neuen Erbpachtbrief über das gesamte Hofgut aus. Der Pachtzins, wurde auf 36 Gulden (entspräche 3.308,95 €) erhöht. Dafür wurde die Fronfreiheit (Militärdienst und Arbeitsdienst für den jeweiligen Lehnsherr) zugesichert. 1753 wurde diese Pacht auf Ansuchen auf 24 Gulden (= 2.205,96 €) ermäßigt
Am 24.08.1753, teilte David Laubscher (* 17.10.1701 + 22.01.1757) sein Erbteil (2/3 vom Morschbacherhof) eigenmächtig unter seine Kinder Heinrich Laubscher (* 12.08.1736 Morschbach) und Jakob Laubscher (* 19.08.1731 Morschbach) je zur Hälfte auf. Seine anderen Kinder, Abraham Laubscher (* 04.10.1725), Johannella (* 27.03.1727), Benedikt (* 17.01.1734), Elias (* 30.03.1735) und Susanna (* 27.12.1739) , gingen vermutlich leer aus und gründeten eigene Familien in den Nachbarorten Lambrecht und Weidenthal.
1/3 des Morschbacherhofes gehörte weiterhin Elias Laubscher (* 05.01.1720). Dieser Teil ging erst nachdessen Tod am 05.01.1774 an seinen Sohn Abraham Laubscher ( * 03.02.1751 Morschbach) über. Seine Geschwister Anna (* 08.09.1747 + 12.01.1749), Ludwig (* 29.03.1749 + ?), Jakob (* 12.02.1750 + ?), Maria (* 18.12.1755 + 01.03.1761) und Friedrich (* 08.02.1758 + 29.08.1769), waren zu diesem Zeitpunkt, bis auf seine Schwester Anna (* 27.03.1753), bereits alle früh verstorben. Anna durfte jedoch weiterhin auf dem Hof wohnen bleiben.
Als am 27.06.1783, ein schweres Gewitter mit Hagelschlag über dem Hof niederging und in wenigen Minuten die ganze Ernte vernichtete, wandten sich die Pächter Heinrich Laubscher (* 12.08.1736), Jakob Laubscher (* 19.08.1731), sowie Abraham Laubscher (* 03.02.1751) hilfesuchend an die kurpfälzische Regierung und baten, "mit äußerster Wehmut", um Erlaß des gesamten Pachtgeldes, worauf ihrer Bitte auf Vorschlag des Dorfgerichts Frankenstein entsprochen wurde.
1788 und 1789, versuchten sie allerdings vergeblich, bei der kurpfälzischen Hofkammer ein Darlehen, zunächst von 200 Gulden (18.383.06 €), später in Höhe von 600 Gulden (55.149,20 €) zu erhalten, um den Hof lebensfähig erhalten zu können.
Daraufhin, überließ Abraham Laubscher (* 03.02.1751) am 14.10.1789, seinen 1/3-Teil des Hofes, seinem Cousin, Heinrich Laubscher (* 12.08.1736), für 1.400 Gulden (128.681,46 €), sodaß dieser nun 2/3 des Hofes besaß. Der andere Teil, gehörte seiner Schwägerin Maria geb. Dietz, da sein Bruder Jakob (* 19.08.1731), bereits am 03.09.1780 auf der Morschbach verstorben war. Die kurpfälzische Regierung genehmigte diese neue Verteilung und Veräußerung nachträglich durch die Ausstellung von zwei Erbbestandsbriefen am 16.01.1790, in denen die Pächter dieselben Lehenspflichten auf sich nahmen und die gleichen Rechte genossen, wie seinerzeit ihr Vater.
Am 07.02.1797, verstarb Maria Laubscher geb. Dietz. Ihre 1/3 des Hofes, gingen an ihren Sohn Daniel (* 03.06.1769) als Erbe über. Seine Geschwister, Katharina (* 18.01.1757), Heinrich (* 24.06.1759), Klara (* 30.09.1762), Maria (* 1764 + 10.05.1768), Anna (* 04.09.1767 + 03.06.1768), Theobald (* 28.04.1772) und Peter (* 15.01.1778), mußten vom Hof in die umliegenden Ortschaften nach Frankenstein, Elmstein, Lambrecht und Weidenthal wegziehen.
Das 2/3 - Erbe von Heinrich Laubscher (* 12.08.1736), ging bereits bevor dieser am 12.03.1808 verstarb an seine Söhne Jakob Laubscher (* 14.11.1762 Morschbach) und Peter Laubscher (* 31.12.1772 Morschbach) über. Deren 12 Geschwister, Adam (* 16.02.1764), David (* 01.01.1766), Anna (* 26.01.1767), Jakob (* 31.05.1769 + 15.10.1787), Abraham (* 17.07.1770), Ludwig (* 01.08.1771 + 23.02.1772), Karl (* 19.01.1775), Anna (* 26.11.1775), Klara (* 12.01.1778), Nikolaus (* 21.12.1779), Susanna (* 24.05.1782) und Friedrich (* 22.02.1784), zogen entweder in die umliegenden Ortschaften nach Lambrecht und Weidenthal, oder blieben als Tagelöhner auf der Morschbach wohnen. Unter den wegziehenden, war auch der erste "Morschbach-Laubscher", der in die Neue Welt nach Amerika auswanderte. Nikolaus Laubscher (* 21.12.1779 Morschbach + 18.09.1865 Cedar County/USA) und seine Ehefrau, Veronika geb. Rocke (* 09.04.1771 Neidenfels + 20.02.1862 Cedar County/USA), sowie 4 Kinder wanderten aus.
Am 2. Nivose 11 (= napoleonische Zeitrechnung, entsprach dem 23.12.1803), verpflichteten sich die drei Pächter, die Brüder Jakob Laubscher (* 14.11.1762), Peter Laubscher (* 31.12.1772) und ihr Cousin, Daniel (* 03.06.1769), die nun jeweils 1/3 des Hofes besaßen, nach Maßgabe des Erbpachtbriefes von 1751, jährlich 24 Gulden (= 2.205,96 €), oder in neuer Währung 51,72 Francs an das Bureau des Domaines Nationales in Dürkheim für 2 Häuser, 16 Morgen (40.000 qm) Gärten, Äckern und Wiesen und 49,5 Morgen (123.750 qm) Ödland im Morschbachtal zu zahlen. Demnach war das Ackergelände im Morschbachtal, trotz Auflösung der Feudalherrschaft, ab 1802 französischer Staatseigentum.
1806 verkaufte Peter Laubscher (* 31.12.1772), der nach Neidenfels zog, seinen 1/3 - Anteil, an seinen Bruder Abraham Laubscher (* 17.07.1770 Morschbach + 17.02.1848 Weidenthal)
Politisch war das Morschbachtal, lange Zeit ein Zubehör der Burg Frankenstein, also Eigentum der sogenannten Gemeinschaft Frankenstein. Durch Tauschvertrag vom 30.01.1706, ging der nassauische Anteil (1/3) an den Kurfürsten von der Pfalz über. Der wallbrunnsche Anteil (1/3) gelangte, 1788 durch Tausch an den Grafen, Franz von Sickingen und von diesem 1789 ebenfalls tauschweise an die Grafen von Leiningen. Zu Beginn der Revolutionskriege gehörte der Morschbacherhof also zu 1/3 der Kurpfalz und 2/3 der Graftschaft Leiningen. 1798 kam er unter französische, nach den Befreiungskriegen, unter bayerische Oberhoheit (ab 1815) und zwar politisch und kirchlich zur Stadt Lambrecht, ab 1855 zur Gemeinde Weidenthal gehörig. Ab 1790 verwaltete bereits ein staatlicher Förster den Morschbacher Staatswald. Der erste kurpfälzische Forstmeister, hieß Glöckle.
Im Grundsteuerkataster von 1838, zählte der Morschbacherhof insgesamt 5 Wohnhäuser mit dazugehörigen Scheunen und Ställen. Der Plan beschrieb die Häuser wie folgt:
Haus Nr. 1a: erbaute Heinrich Laubscher (* 12.08.1736 Morschbach + 12.03.1808 Morschbach), als zweistöckiges Wohnhaus mit Stall, Schuppen, Scheune, Speicher und Hofraum der mit Haus Nr. 1b zusammenging. Dieses Haus erbte 1808, sein Sohn Jakob Laubscher (* 14.11.1762 Morschbach + 17.11.1839 in Weidenthal). Dieser vererbte das Haus 1839 seinem Sohn Abraham (* 19.01.1809 Morschbach + 15.03.1876 Weidenthal). Dieser vererbte das Haus 1876 an dessen Sohn Heinrich (* 28.12.1847 Morschbach + 20.08.1908 Weidenthal). 1842 ging der Stall des Hauses an Peter Laubscher (* 28.03.1796 Morschbach + 20.12.1857 Morschbach), Sohn des Daniel Laubscher (* 03.06.1769 Morschbach + 08.01.1842 Morschbach), der anscheinend bereits zuvor den Stall gekauft oder getauscht hatte. Aus diesem Stall erbaute Peter Laubscher, seinem Sohn ebenfalls Peter Laubscher, der sogenannte "kleine Peter" (* 03.03.1825 Morschbach + 30.12.1884 Morschbach) ein neues Wohnhaus. In den Jahren 1894/1895 wurde dieses Haus durch den Waldhüter Jakob Ernst aus Lambrecht und dem Schlossermeister Jakob Laubscher aus Weidenthal im Auftrag des bayerischen Forstes abgerissen. Einzig der ehemalige Stall, der in ein Wohnhaus 1842 umgebaut wurde, blieb als Scheune und Stall bis heute erhalten.
Besonderheit des Hauses war, daß die abgekehrte Hälfte des Hauses auf vier starken eichenen Pfosten ruhte.
Haus Nr. 1b: erbaute Abraham Laubscher (* 03.02.1751 Morschbach + 01.11.1819 Frankenstein), ebenfalls als zweistöckiges Wohnhaus mit Stall, Scheune, Speicher und Hofraum. Das Haus wurde am 14.10.1789 an obigen Heinrich Laubscher (Haus Nr. 1a) verkauft. Dieser gab das Haus, 1795 an seinen Neffen Daniel Laubscher (* 03.06.1769 Morschbach + 08.01.1842 Morschbach). Ab 1820 diente das Wohnzimmer, als Schulstube aller Kinder des Hofes. Abwechselnd zahlten die einzelnen Laubscher-Familie den Lehrer, der während der Erntezeit, auch als Erntehelfer mithalf. Erst ab 1830, mußten die Kinder des Hofes nach Lambrecht und von 1855 ab nach Weidenthal laufen. Ab 1842 nachdem Tod von Daniel Laubscher, blieb das Haus unbewohnt. In den Jahren 1894/1895 wurde dieses Haus durch den Waldhüter Jakob Ernst aus Lambrecht und dem Schlossermeister Jakob Laubscher aus Weidenthal im Auftrag des bayerischen Forstes abgerissen.
Die bei den beiden Häusern erwähnte Scheune, hatte die sehr ungewöhnliche Breite von 6 Metern, so das zwei vollgeladene Heuwagen nebeneinander Platz finden konnten.
Haus Nr. 2: erbaute Peter Laubscher (* 31.12.1772 Morschbach + 15.12.1843 Neidenfels) als einstöckiges Wohnhaus, mit Scheune, Stall, Schuppen, Backhaus und Hofraum. Dieser zog 1806 nach Neidenfels und verkaufte das Haus an seinen Bruder Abraham (* 17.07.1770 Morschbach + 17.02.1848 Weidenthal). Nach dessen Tod 1848, ging das Haus an seine beiden Söhnen Nikolaus Laubscher (* 25.02.1815 + ausgewandert und gestorben in den USA) und Peter Laubscher, der sogenannte "große Peter" (* 12.03.1808 Morschbach + 15.01.1876 Morschbach). Nachdem Tod des letzten Erbens Peter, 1876, lebte seine Witwe Barbara Laubscher geb. Monath (+ 24.05.1887 Morschbach) alleine dort. Dieses Haus war das älteste Haus auf dem gesamten Hof. Die vorherigen erbauten Häuser, sind demnach verfallen oder abgerissen worden. In den Jahren 1894/1895 wurde dieses Haus durch den Waldhüter Jakob Ernst aus Lambrecht und dem Schlossermeister Jakob Laubscher aus Weidenthal im Auftrag des bayerischen Forstes abgerissen.
Haus Nr. 3: erbaute 1820, Daniel Laubscher (* 03.06.1769 Morschbach + 08.01.1842 Morschbach) als Wohnhaus, mit Schuppen, Stall und Hofraum. Nach dessen Tod 1842, ging das Haus an seine Söhne Peter Laubscher (* 28.03.1796 Morschbach + 20.12.1857 Morschbach) dieser erhielt zudem von Haus Nr. 1a den Stall, Daniel Laubscher (* 10.04.1805 Morschbach + 17.01.1849 Weidenthal) und Jakob Laubscher (* 02.04.1800 Morschbach + 01.05.1862 Morschbach). Als Jakob Laubscher, 1862 verstarb, erbte dessen Sohn Abraham Laubscher (* 13.02.1844 Morschbach + 20.10.1910 Weidenthal), das Anwesen. Nach der Versteigerung am 21.09.1893, ging dieses Haus an den bayerischen Forstmeister als Wohnung und Dienstsitz über. Dieser war dem Forstamt Lambrecht unterstellt.
Haus Nr. 4: ein Wohnhaus mit Stall und Hofraum, wurde als gemeinschaftliches Eigentum errichtet und gehörte den Hofbewohner zu gleichen Teilen. Dieses Haus wurde bis 1855 von Peter Weißmann bewohnt, der als Hirte auf dem Morschbacherhof lebte. Als dieser starb und ebenfalls auf dem Waldfriedhof bestattet wurde, übernahm dessen Sohn Heinrich bis 1868 das Hirtenhaus. Nach dessen Tod, blieb das Haus zunächst unbewohnt, bis es schließlich 1885 von den Hofbewohnern abgerissen wurde.
Das im Jahr 1820 entstandene Anwesen Nr. 3, dessen Erbauung übrigens wegen der beschränkten Ernährungsmöglichkeiten im Morschbachtal vom Landkommissariat Neustadt anfangs verweigert, später aber doch genehmigt wurde, war in Sandsteinmauerwerk aufgeführt, alle übrigen Baulichkeiten (siehe oben) in Lehmfachwerk, von den steinernen Untermauerungen abgesehen.
1893, lebten nur noch 3 Familien, im Morschbacherhof und zwar
1) Heinrich Laubscher (* 28.12.1847 Morschbach + 20.08.1908 Weidenthal), mit Ehefrau Elisabeth geb. Dietzel (* 30.05.1847 Diemerstein + 13.05.1944 Weidenthal, sowie dem Kind, Heinrich Laubscher (* 26.02.1892 Morschbach + 25.05.1956 Mannheim). Weitere Kinder werden noch in Weidenthal auf die Welt kommen.
2) Barbara Laubscher geb. Monath (+ 24.05.1887 Morschbach). Deren Kinder leben längst in den umliegenden Ortschaften.
3) Abraham Laubscher (* 13.02.1844 Morschbach + 20.10.1910 Weidenthal), mit Ehefrau Elisabeth Laubscher geb. Laubscher (* 20.10.1845 Morschbach + 05.02.1921 Weidenthal), sowie den Kindern, Barbara Laubscher (* 02.04.1869 Morschbach + 17.09.1929 Bad Dürkheim), Katharina Laubscher (* 23.01.1876 Morschbach + 24.06.1924 Weidenthal) und Ludwig Laubscher (* 29.12.1878 Morschbach + 24.05.1905 Weidenthal).
Am 21.09.1893, läßt die Gemeinde Weidenthal die Siedlung Morschbacherhof samt dazugehörigem Feld und Wiesen im Rathaus öffentlich versteigern. Außer den "Nassauerwiesen" am Hochspeyerbachtal (entlang der Bundesstraße), ging das gesamte Gehöft an den bayerischen Staatsforst. Dieser hatte je Ar, 7,50 Goldmark (= 158,62 €) gezahlt. Bei einer Hofgröße von 1.237,50 Ar, betrug daher der Kaufpreis 9.281,25 Goldmark oder in heutiger Währung 196.292,25 €.
Die übrigen Häuser (außer Haus Nr. 3), wurden für den Abriß freigegeben. Auf 3,4 Hektar, ließ Forstmeister Karl Merck aus Lambrecht, Wald anpflanzen.
Erster Förster des Morschbachhofes, wird Heinrich Riehm, der am 11.03.1898 seinen Dienstsitz (Haus Nr. 3) bezieht. Ihm folgten als weitere Förster:
Eugen Weber 1909 - 1931, August Roos 1931 - 1933, Walter Hussong 1933 - 1946, Friedrich Müller 1946 - 1950, Ottmar Nicklis 1950 - 1968, Alfred Michel 1968 - 1995 und als bisher letzter Förster Jochem Rahn 1997 - 2006.
1925, wird zum Morschbacherhof von der Bundesstraße Neustadt - Kaiserslautern ein Zufahrtsweg hergerichtet.
1942 wird der Familienfriedhof unter Naturdenkmalschutz gestellt.
1950, kamen die Laubschers nach über 50jähriger Abwesenheit, wieder auf den Hof zurück. Nach Idee von Pfarrer Friedrich Laubscher (* 19.12.1913 Lambrecht + 12.05.1997 Lambrecht), begingen die Laubscher-Familien, zunächst aus den umliegenden "Kolonien", wieder den Morschbacherhof zu besuchen und unserem gemeinsamen ersten Einwanderer Hans Laubscher zu gedenken. Mit der Zeit, kamen immer mehr Familienangehörige aus weiten Teilen Deutschlands, ab den 1970er, sogar erstmals Schweizer, Amerikaner, Australier, Südafrikaner, Kanadier und Franzosen auf den Morschbacherhof. Wo sich bis in die heutige Zeit die Familie und die interessierte Bevölkerung alle zwei Jahre am 2. Juli-Wochenende sich regelmäßig trifft.
Seit 2006 ist die Morschbach, an Andreas Lang verpachtet. Der mit sehr viel Engagement den Hof aufblühen läßt und im Sinne der Familie Laubscher, den Hof wie in vergangener Zeit hergerichtet hat.
Hierzu möchte die Laubscher-Familien-Stiftung, auch ein Teil des Zinsertrages verwenden, damit der Hof und der Familienfriedhof, noch lange so erhalten bleiben kann.