Stiller Friedhof, einsam im Wald,
Steine bemoost, grau und alt
Zeugen, nicht alter Herrlichkeit,
aber von Mühe und harter Arbeit,
eingesunkene Hügel, verwaschene Namen,
Zahlen, die erzählen, wie sie gingen und kamen,
die Väter, die einst diese Scholle bauten,
dem kargen Boden die Saat vertrauten,
und warteten still des Erntetags.
Um die alten Mauern sprosst Frühlingspracht,
tropft nasser Herbst in Novembernacht,
klingt der Lerche Ruf und des Raben Schrei
Jahr um Jahr – vorbei – vorbei –.
Die Kinder haben andere Freude und andere Not,
sie essen einer anderen Scholle Brot,
und säen doch immer dieselbe Saat,
schlafen und wachen früh und spät,
und warten auch ihres Erntetags.
Gedicht von Pfarrer Friedrich Laubscher